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Auf der Überholspur: Wie Straßen Ressourcen schonen

Reading time: 3 min

Es ist eine klebrige, zähflüssige, pechschwarze Masse. Meistens kommen wir nur flüchtig mit ihr in Kontakt, wenn sie gerade etwas raucht, dampft und streng riecht – vor allem jetzt im Sommer an zahlreichen Straßenbaustellen.

Kurz: Bitumen hinterlässt auf den ersten Blick nicht den besten Eindruck. Doch das schwarze Kohlenwasserstoff-Gemisch hat viele positive Seiten. Je höher seine Qualität, desto seltener die Staus auf der Autobahn. Denn qualitativ hochwertiges Bitumen, oder auch polymermodifiziertes Bitumen genannt, verlängert die Lebensdauer unserer Straßen, lässt sich gut recyclen und hilft damit, Ressourcen zu schonen.

Unsere Schnellstraßen und Autobahnen müssen ganz schön viel aushalten: Große Temperaturschwankungen, Hitze, Regen, Schnee, Eis und täglich tausende Fahrzeuge, die über sie hinwegrauschen. Knapp 80 Prozent des EU weiten Gütertransports werden über die Straße abgewickelt und besonders der zunehmende Schwerlastverkehr ist eine Belastung und wahre Zerreißprobe für den Straßenbelag, der meist aus Asphalt besteht: Einem Gemisch aus Gestein, Sand und Bitumen. 

Wie das älteste Mineralölprodukt laufend besser wird

Kaum jemand in der OMV weiß mehr über Bitumen als Markus Spiegl. Gemeinsam mit einem kleinen Expertenteam kümmert er sich seit vielen Jahren nicht nur darum, das Produkt international zu verkaufen, sondern auch, es laufend zu verbessern. So weiß man heute von hier bis Bulgarien: Wenn von Starfalt® PmB die Rede ist, bekommt man Premium Bitumen von der OMV. 

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Je höher die Qualität des Bitumens, desto langlebiger auch der Straßenbelag. Die Rechnung ist simpel: Weniger Erhaltungsmaßnahmen gleich weniger Emissionen, Umweltbelastung und Ressourcenverbrauch.”
Markus Spiegl, Advisor Pricing & Business Development Black Products 

Wenn Asphalt besonders strapazierfähig sein muss

Starfalt wird sowohl in der Raffinerie Schwechat als auch in der Blendinganlage in Szekesfehervar (Ungarn) produziert. Dazu werden spezielle, hochwertige Rohöle schonend destilliert und weiterverarbeitet. Das Basisbitumen wird im regulären Straßenbau oder auch in Form von Bitumenisolierbahnen zum Abdichten von Brücken oder Industriedächern eingesetzt. 

Dann gibt es da noch das sogenannte polymermodifizierte Bitumen: So nennt man Bitumen, das mit Kunststoffen (Polymeren) versetzt wurde, um es elastischer zu machen – und damit den Asphalt widerstandsfähiger und weniger rissanfällig. „Dieses Premiumbindemittel wurde in unserm Labor nach speziellen Rezepturen entwickelt und ist am Markt als Starfalt® PmB bekannt“, sagt Markus Spiegl. Das Produkt wird überall dort eingesetzt, wo Straßenbeläge besonderen Belastungen ausgesetzt sind – zum Beispiel auf Autobahnen, Schnellstraßen, Flughafenstart- und Landebahnen oder bei Verkehrsflächen mit hohem Schwerverkehrsanteil.

Neben der verlängerten Lebensdauer des Asphalts macht auch die gleichbleibend hohe Qualität das Produkt am Markt so beliebt. „Das hat den Vorteil, dass unsere Kund:innen ihre Rezepturen bei der Weiterverarbeitung nicht ständig anpassen müssen“, erklärt Markus Spiegl.

Mit Premium Bitumen noch mehr Asphalt recyceln

Was aber sehr wohl laufend angepasst wird, ist der Fußabdruck des Produkts. Einerseits sorgt eine ebene Fahrbahn ohne Risse für einen geringeren Rollwiderstand und somit zu einem niedrigeren Treibstoffverbrauch. Andererseits wurde vor 13 Jahren Starfalt PmB® RC entwickelt – RC steht für Recycling. „2010 haben wir Starfalt PmB® RC auf den ersten Teststrecken getestet. Alle paar Jahre entnehmen und untersuchen wir Bohrkerne und was wir daraus lernen, fließt in den nächsten Produktentwicklungsschritt. Denn nicht zuletzt im Sinne der Kreislaufwirtschaft und um die Ziele unserer Strategie 2030 zu erfüllen, möchten wir Bitumen von immer höherer Qualität produzieren.“ Denn je besser und zielgerichteter die Qualität des Bitumens, desto mehr Altasphalt lässt sich recyclen. 

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Mit der Verwendung von Starfalt PmB® RC konnte der Bitumenbedarf bei diesen Baumaßnahmen bereits um bis zu 25 Prozent gesenkt werden.”
Markus Spiegl, Advisor Pricing & Business Development Black Products 

Forschungsprojekte und Innovationen

Weitere Bitumenproduktinnovationen sorgen dafür, dass Asphalt bereits bei geringeren Temperaturen eingebaut werden kann. Anstatt bei bisher 150 Grad kann er bei nur 120 Grad, was einer erheblichen Energieeinsparung bedeutet, verarbeitet werden.

In einem gemeinsamen Forschungsprojekt im Christian Doppler Labor für Chemo-Mechanische Analyse von Bituminösen Stoffen der TU Wien stellen sich Markus Spiegl und seine Kolleg:innen außerdem die Frage: Wie altert Bitumen? Was muss man daran verändern, um die hohe Lebensdauer noch weiter zu erhöhen? 

Parallel dazu läuft ein internes Forschungsprojekt, bei dem versucht wird, die Additive für die Starfalt® PmB Produktion durch alternative Stoffe mit niedrigerem Emissionsabdruck zu ersetzen. „Das Projekt ist vielversprechend. Wir rechnen mit einer Marktreife in etwa zwei Jahren und können den CO2-Fußabdruck damit nochmals um 20-30 Prozent senken – selbstverständlich bei gleichbleibender Qualität.“, sagt Markus Spiegl.

Und so gilt Bitumen zwar als das älteste Mineralölprodukt – das heißt aber noch lange nicht, dass es nicht laufend verbessert werden kann.
 

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