Klimawandel

Wir sind uns der Dringlichkeit von Maßnahmen gegen den Klimawandel bewusst und unterstützen die Ziele des Pariser Abkommens.
Wir ergreifen konkrete Maßnahmen, um Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren, unter anderem indem wir den Anteil CO2-freier Produkte in unserem Portfolio erhöhen und den Verkauf fossiler Brennstoffe reduzieren. Unser Ziel ist es, bis spätestens 2050* oder früher ein Unternehmen mit Netto-Null-Emissionen zu werden.
Dazu haben wir eine Roadmap mit konkreten kurz-, mittel- und langfristigen Zwischenzielen entwickelt, die sich sowohl auf die absoluten CO2-Emissionen als auch auf die CO2-Intensität beziehen. Ziel ist es, bis 2050 netto keine Treibhausgasemissionen (THG) in Scope 1, 2 und 3 mehr auszustoßen. Ausgangspunkt für alle Reduktionsziele ist das Jahr 2019**.
Für unser Engagement wurden wir mit einem CDP Climate Change Rating von A- ausgezeichnet und gehören damit zu den Top 20 der Öl- und Gasindustrie weltweit und zu den Top 8 aller Branchen in Österreich.
Unsere Ziele
- Unsere absoluten Scope 1 und 2 Emissionen bis 2030 um ≥30% und bis 2040 um ≥60% reduzieren
- Unsere absoluten Scope 3 Emissionen bis 2030 um ≥20% und bis 2040 um ≥50% reduzieren
- Die CO2-Intensität unserer Energieversorgung bis 2030 um 15-20% und bis 2040 um ≥50% reduzieren
- Das routinemäßige Abfackeln und Ablassen von Erdölbegleitgas so schnell wie möglich, spätestens jedoch bis 2030, einstellen
- Die Methanintensität des Geschäftsbereichs Exploration & Produktion bis 2030 auf 0,1 % oder weniger reduzieren
Aktuelle Informationen zu unseren Fortschritten finden Sie in unserem Nachhaltigkeitsbericht.
Um diese Ziele zu erreichen, räumen wir dem Klimaschutz in unserem gesamten Unternehmen absolute Priorität ein. Das betrifft unsere betrieblichen Abläufe, unser Produkt- und Dienstleistungsportfolio, unser Engagement in den Bereichen Kreislaufwirtschaft, Forschung, Entwicklung und Innovation sowie Investitionen in ein besseres Arbeitsumfeld und gemeinnützige Projekte. Eines ist klar: Es gibt kein Patentrezept gegen den Klimawandel. Wir müssen die Transformation in allen Geschäftsbereichen vorantreiben, um unsere Ziele für 2030 und darüber hinaus zu erreichen. Das wird uns aber nur gelingen, wenn wir auf unseren vorhandenen Stärken und unserem Wissen aufbauen.
Die folgenden strategischen Maßnahmen unterstützen uns dabei:
- Deutlich reduzierter Absatz von fossilen Brennstoffen und Erdgas: Bis 2030 wollen wir die Öl- und Gasproduktion auf rund 350.000 Barrel Öläquivalent pro Tag und den Rohöldestillationsdurchsatz um 2,5 Millionen Tonnen senken
- Steigender Absatz kohlenstofffreier Produkte: Wir werden deutlich mehr nachhaltige und biobasierte Kraftstoffe herstellen, zunehmend Strom aus erneuerbaren Energien für den Eigenbedarf nutzen und die geothermische Wärmeerzeugung ausbauen
- Verstärkter Einsatz von recycelten Polyolefinen und nachhaltigen Rohstoffen: Wir planen, 2030 jährlich rund 1,4 Millionen Tonnen nachhaltige Produkte zu verkaufen, d.h. Polyolefine, die aus recycelten Abfällen oder biogenen Rohstoffen statt aus fossilen Rohstoffen hergestellt werden
- Wir verbessern unsere Energie- und Betriebseffizienz und reduzieren unsere Methanemissionen, indem wir das routinemäßige Abfackeln und Ablassen von Begleitgasen einstellen
- Die im C&M Geschäftsbereich genutzte Energie wird zu 100% aus erneuerbaren Quellen stammen
Zusätzlich werden Maßnahmen zur CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS) erforderlich sein. Wir planen, bis 2030 in allen Geschäftsbereichen eine CCS-Kapazität von rund 3 Millionen Tonnen pro Jahr aufzubauen.
Investitionen in Net-Zero
Um mehr über unsere klimafreundlichen Investitionen zu erfahren, werfen Sie einen Blick auf unseren Transition Plan.
Spotlight: Erneuerbare Energien
Bei der Stromversorgung unserer Standorte setzen wir verstärkt auf erneuerbare Energien. Dazu errichten wir eigene Anlagen und beziehen regenerativen Strom über langfristige Stromabnahmeverträge (PPA). Seit Mitte 2022 produziert eine Freiflächen-Photovoltaikanlage in Schönkirchen Strom für den laufenden Betrieb der OMV Energy Österreich. Die Anlage mit 15,32 Megawatt (MW) Spitzenleistung wurde von der OMV und VERBUND errichtet.
Im Jahr 2022 haben wir mit der WEB Windenergie AG einen Stromabnahmevertrag über eine Leistung von 5,6 MW und eine jährliche Stromproduktion von 13,7 Gigawattstunden abgeschlossen. Die saubere Windenergie wird seit 2023 in der Raffinerie Schwechat zur Erzeugung von grünem Wasserstoff mittels Elektrolyse eingesetzt.
Im Jahr 2021 hat Borealis seine erste Photovoltaik-Dachanlage am Standort Monza in Italien installiert. Darüber hinaus hat das Unternehmen langfristige Verträge abgeschlossen, um seine Standorte in Österreich, Schweden, Finnland und Belgien mit erneuerbarer Energie zu versorgen.
Spotlight: Methanreduktion
Wir wollen alle Methanemissionen minimieren, darunter solche aus Punktquellen sowie diffuse und technisch vermeidbare Emissionen, wie sie beispielsweise bei Bohrlochprüfungen und -überarbeitungen entstehen. Dazu werden alle neuen Produktionsstätten so konzipiert, dass sie Begleitgas nutzen können, das sonst abgefackelt würde. Bestehende Standorte, an denen Gas routinemäßig abgefackelt wird, werden dies bis 2030 einstellen.
Um andere Emissionsquellen zu reduzieren, führen wir an unseren Upstream- und Downstream-Standorten Leckerkennungs- und Reparaturprogramme (LDAR) durch. Wir setzen modernste Technologien wie optimierte Gasdetektoren und Wärmebildkameras proaktiv ein, um Lecks schnell zu erkennen und zu reparieren.
Wir unterstützen die Initiative „Zero Routine Flaring by 2030“ der Weltbank und sind der Oil & Gas Methane Partnership (OGMP 2.0) des Umweltprogramms der Vereinten Nationen beigetreten, die darauf abzielt, die Genauigkeit und Transparenz der Berichterstattung über Methanemissionen zu verbessern.
Spotlight: Nachhaltiger Flugtreibstoff
Im Rahmen unserer Umstellung auf kohlenstoffarme Geschäftsmodelle produzieren wir seit 2022 auch nachhaltigen Flugtreibstoff (Sustainable Aviation Fuel, SAF). Weitere Informationen finden Sie auf unserer Seite zu nachhaltigen Kraftstoffen und Rohstoffen.
*Das „Netto-Null bis 2050“-Ziel bezieht sich auf die Treibhausgasemissionen (THG) aus unserer Geschäftstätigkeit (Scope 1 und 2) und unserem Produktportfolio sowie auf sonstige Scope‐3-Emissionen entlang der Wertschöpfungskette. Unsere Zwischenziele bis 2030 und 2040 umfassen Scope 1 und 2 sowie die folgenden Scope‐3-Kategorien: Kategorie 11: Nutzung verkaufter Produkte für die Energieversorgung, Kategorie 1: Eingekaufte Waren (Rohstoffe) aus dem OMV C&M Geschäft, und Kategorie 12: Lebenszyklusende verkaufter Produkte für nichtenergetische Zwecke.
**2019 dient als Ausgangspunkt, da es das letzte Geschäftsjahr vor der COVID-19-Pandemie war, in dem die meisten Anlagen des OMV Konzerns ganzjährig in Betrieb waren.