Unsere Strategie

Wir erleben derzeit die größte Transformation in der Geschichte unseres Unternehmens.
Mit der Strategie 2030 entwickeln wir uns zu einem integrierten Anbieter nachhaltiger Chemikalien, Kraftstoffe und Energie – gestützt auf unsere Verpflichtung, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.
Nachhaltige Wertschöpfung steht im Mittelpunkt der Strategie 2030. Zur Orientierung haben wir uns ehrgeizige Zwischenziele gesetzt:
- Bis 2030 wollen wir unsere absoluten Scope-1- und Scope-2-Emissionen im Vergleich zu 2019 um 30 Prozent
- und unsere Scope-3-Emissionen um 20 Prozent reduzieren.
Auf dem Weg in eine bessere Zukunft
Die Umsetzung der Strategie 2030 kommt gut voran. In allen unseren Geschäftsbereichen haben wir in den vergangenen zwei Jahren innovative Projekte gestartet und wichtige Meilensteine erreicht. Unseren Unternehmenszweck haben wir stets vor Augen: „Die Grundlagen für ein nachhaltiges Leben neu erfinden“.
Dabei gehen wir methodisch und pragmatisch vor: Wir konzentrieren uns auf das Machbare, orientieren uns an unseren Kernkompetenzen und behalten unsere Vision für 2030 im Blick. Das heißt, wir nutzen die Cashflows aus unserem Kerngeschäft, um unsere nachhaltigen Geschäftsmodelle auszubauen und das Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen.
Das traditionelle Geschäft werden wir sukzessive zurückfahren. Wir wollen unsere Kunden weiterhin zuverlässig versorgen und gleichzeitig nachhaltiger wirtschaften. Darüber hinaus bauen wir unser Chemikaliengeschäft aus und setzen auf zukunftsträchtige Spezialprodukte. OMV Petrom soll zum Vorreiter der Energiewende in Rumänien und Südosteuropa werden.
Leuchtturmprojekte
Folgende Leuchtturmprojekte weisen uns den Weg in eine nachhaltige Zukunft:
Geothermie
Geothermie nutzt die natürliche Erdwärme zur Erzeugung von Wärme und Strom. Diese nachhaltige Energiequelle erforschen und erschließen wir im Rahmen von „deeep“, unserem Joint Venture mit Wien Energie. Unser erstes Projekt nutzt das geothermische Potenzial des Wiener Beckens und wird mit einer Leistung von rund 200 Megawatt bis zu 200.000 Haushalte mit klimaneutraler Fernwärme versorgen. Die Idee dahinter: Zwei Partner bündeln ihr Know-how und ihre Stärken, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Wir sind Experten für Geophysik und Bohrtechnik. Wien Energie hat langjährige Erfahrung im Betrieb eines der größten Fernwärmenetze Europas.
Chemikalien für die Kreislaufwirtschaft
Die Kreislaufwirtschaft minimiert Abfall und CO2-Emissionen, indem sie die Wertschöpfung aus bereits im Umlauf befindlichen Ressourcen maximiert. Dieser Ansatz steht im Mittelpunkt unseres Engagements für kreislauffähige Chemikalien: Ziel ist es, Kunststoffabfälle in wertvolle Sekundärrohstoffe umzuwandeln, und so unsere Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu verringern.
Europas größte Sortieranlage für Kunststoffe
Gemeinsam mit unserem Joint-Venture-Partner Interzero bauen wir in Walldürn in Deutschland Europas größte Sortieranlage für gemischte Kunststoffabfälle. In der Anlage werden Altkunststoffe, die sonst deponiert oder verbrannt würden, mit unserer patentierten Recyclingtechnologie ReOil® zu hochwertigen Sekundärrohstoffen aufbereitet. Die Anlage soll 2026 in Betrieb gehen.
ReOil®-Anlagenerweiterung
Unsere patentierte chemische Recyclingtechnologie ReOil® verwandelt Altkunststoffe in Kreislauflösungen. Mit diesem Verfahren können wir Kunststoffe verwerten, die sonst auf Deponien oder in der Müllverbrennung landen würden. Das gewonnene Pyrolyseöl dient dann als Rohstoff für die Herstellung neuer, hochwertiger Kunststoffe.
Unsere ReOil-Pilotanlage ist seit 2018 in der Raffinerie Schwechat in Betrieb und hat bereits über 29.000 Stunden effektive Kunststoffverarbeitung durchlaufen. Derzeit bauen wir diese Technologie mit einer neuen Anlage aus, die jährlich 16.000 Tonnen Kunststoffe verarbeiten kann. Die Anlage befindet sich derzeit in einer schrittweisen Anlaufphase.
Nachhaltiger Flugkraftstoff
Nachhaltiger Flugkraftstoff (Sustainable Aviation Fuel, SAF) ist eine erneuerbare Alternative zu herkömmlichem Kerosin und kann die CO2-Emissionen über den gesamten Lebenszyklus um mehr als 80 Prozent senken. In unserer Raffinerie Schwechat produzieren wir jährlich rund 4.000 Tonnen SAF aus Altspeisefett. Diese Menge entspricht 800 bis 1.000 Flügen von Wien nach London – und trägt damit zu einer deutlichen Reduktion der CO2-Emissionen bei. Da die Nachfrage der Fluggesellschaften steigt und die EU-Verordnung ReFuelEU Aviation nun eine Beimischung von 2 Prozent SAF vorschreibt - die bis zum Jahr 2050 auf 70 Prozent erhöht werden soll - bereiten wir uns darauf vor, unsere Produktionskapazität deutlich auszuweiten.