Erster Waggon: AustroCel Hallein liefert fortschrittliches Bio-Ethanol an OMV
- Probebetrieb der weltweit größten Bio-Ethanol-Anlage auf Holzbasis erfolgreich angelaufen
- OMV und AustroCel starten Kooperation mit Bio-Ethanol der zweiten Generation
- Ab Jänner 2021 werden monatlich 1,5 Millionen Liter des fortschrittlichen Biokraftstoffs geliefert
- Durch den Ersatz von fossilem Brennstoff werden pro Jahr rund 45.000 Tonnen CO2 eingespart
Mit der ersten erfolgreichen Probelieferung von fortschrittlichem Bio-Ethanol starten die OMV, das integrierte, internationale Öl-, Gas- und Petrochemieunternehmen mit Sitz in Wien, und die AustroCel Hallein GmbH ihre langfristige Kooperation. Die Halleiner Bio-Ethanol-Anlage hat eine jährliche Kapazität von bis zu 35 Millionen Liter und ist damit die weltweit größte Bio-Ethanol-Anlage auf Holzbasis. Im ersten Jahr wird AustroCel Hallein monatlich bereits über 1,5 Millionen Liter Bio-Ethanol der zweiten Generation an die OMV liefern. Die Kooperationspartner leisten so einen Beitrag zum Klimaschutz.
„In Hallein läuft nun Österreichs erste Anlage zur Herstellung von Bio-Ethanol der zweiten Generation und wir starten unsere zukunftsweisende Kooperation mit der OMV. Mit unserem fortschrittlichen Bio-Kraftstoff gehen wir verantwortungsvoll mit unseren Ressourcen um und helfen, fossile Brennstoffe zu sparen. Wir werden unsere langfristige Strategie der ‚Green AustroCel‘ weiterführen und Nachhaltigkeit und wirtschaftlichen Erfolg verbinden“, erklärt Jörg Harbring, CEO AustroCel Hallein.
Bio-Ethanol aus Hallein wird ausschließlich auf Basis von zellulosischen Reststoffen hergestellt und gilt als besonders umweltfreundlich, da keine Futter- oder Nahrungsmittel verwendet werden. Das Bio-Ethanol wird aus Holzzucker gewonnen, der bei der Zellstoffherstellung anfällt und dann fermentiert und destilliert wird. Mit dieser nachhaltigen Basis zählt das Bio-Ethanol der AustroCel Hallein zur Kategorie der „fortschrittlichen Biokraftstoffe“. So kann es in Zukunft Benzinkraftstoffen beigemengt werden. Durch den Ersatz von fossilem Brennstoff werden pro Jahr rund 45.000 Tonnen CO2 eingespart. Das Produkt wird so einen Beitrag zur Reduktion der CO2-Intensität des OMV Produktportfolios liefern und die OMV Nachhaltigkeitsziele 2025 unterstützen.
Thomas Gangl, OMV Vorstandsmitglied verantwortlich für den Bereich Refining & Petrochemical Operations: „Wir freuen uns mit AustroCel einen zuverlässigen Partner gefunden zu haben und sind stolz auf den Start unserer Kooperation, mit der wir die Versorgung von Biokraftstoffen in Österreich weiter sicherstellen. Mit dem Einsatz eines fortschrittlichen Biokraftstoffs der zweiten Generation kann die OMV einen wertvollen Beitrag leisten, um die Erfüllung der internationalen Klimaziele zu unterstützen.“
Die AustroCel GmbH hat in die neue Bio-Ethanol-Anlage am Betriebsgelände in Hallein rund 42 Millionen Euro investiert und Arbeitsplätze für zusätzliche 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschaffen. „Trotz der Herausforderungen der aktuellen Situation konnten wir mit höchsten Sicherheitsstandards über die gesamte Umsetzungszeit des Projekts unseren Zeit- und Kostenplan einhalten. Unser Team und unsere Partner haben Großartiges geleistet. Die Anlage ist fertig und erfolgreich in den Probebetrieb gestartet“, erklärt Franz Dieterich, Leiter Projektmanagement bei AustroCel.
Im Jänner 2021 wird der Vollbetrieb aufgenommen und die regelmäßigen Lieferungen von Bio-Ethanol an die OMV starten.
Hintergrundinformation zu Biokraftstoffen
In der EU regelt eine Reihe von Richtlinien den Einsatz von Biokraftstoffen. Mit der EU-Richtlinie 2009/28/EG „Erneuerbare-Energien-Richtlinie“ (Renewable Energy Directive, RED) aus 2009 wurden verbindliche Ziele gesetzt: 20% des Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien sowie ein Mindestanteil von 10% erneuerbarer Energien im Verkehrssektor (Strom, Wärme und Verkehr). Im Dezember 2018 folgte die „Erneuerbare-Energien-Richtlinie II“ (EU 2018/2001, bzw. RED II), die ein verbindliches Ziel von 32% erneuerbarer Energien für die EU in 2030 sowie 14% für erneuerbare Energien im Verkehrssektor bis 2030 festlegte. Ebenso wurde ein ansteigendes Ziel für fortschrittliche Biokraftstoffe (zweite Generation) festgesetzt. Die Höhe des Ziels liegt ab 2022 bei 0,2%, steigt 2025 auf 1% und 2030 auf 3,5% an. Herkömmliche Biokraftstoffe (erste Generation) sind bis zu 7% zugelassen.
Über AustroCel Hallein GmbH
Die AustroCel Hallein GmbH beschäftigt derzeit 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zählt zu den Marktführern in China für Textilzellstoff aus Nadelholz mit einem Gesamtumsatz von rund 130 Millionen Euro. In der Bio-Raffinerie in Hallein werden bis zu 155.000 Tonnen Viskosezellstoff und 100 GWh Fernwärme sowie 100 GWh Grünstrom produziert. Damit versorgt das Halleiner High-Tech-Unternehmen nicht nur die eigene Produktion mit sauberer Energie, sondern auch 25.000 Haushalte mit Grünstrom und 10.000 Haushalte mit Fernwärme. Mit der weltweit größten Bio-Ethanol-Anlage auf Holzbasis wird AustroCel jährlich bis zu 35 Millionen Liter Bio-Ethanol der zweiten Generation produzieren.
OMV Aktiengesellschaft
Die OMV fördert und vermarktet Öl und Gas, innovative Energielösungen und hochwertige petrochemische Produkte – in verantwortlicher Weise. Mit einem Konzernumsatz von EUR 23 Mrd und einem Mitarbeiterstand von rund 20.000 im Jahr 2019 ist die OMV Aktiengesellschaft eines der größten börsennotierten Industrieunternehmen Österreichs. Im Bereich Upstream verfügt die OMV über eine starke Basis in Mittel- und Osteuropa sowie ein ausgeglichenes internationales Portfolio mit dem Mittleren Osten & Afrika, der Nordsee, Russland und Asien-Pazifik als weitere Kernregionen. 2019 lag die durchschnittliche Tagesproduktion bei 487.000 boe/d. Im Bereich Downstream betreibt die OMV drei Raffinerien in Europa und hält eine Beteiligung von 15% an ADNOC Refining und Trading JV, mit einer jährlichen Kapazität von 24,9 Mio Tonnen. Darüber hinaus ist die OMV mit 75% an Borealis beteiligt, einem der weltweit führenden Hersteller von Polyolefinen. Das Unternehmen betreibt etwa 2.100 Tankstellen in zehn europäischen Ländern. Die OMV verfügt über Gasspeicher in Österreich sowie Deutschland. 2019 hat die OMV rund 137 TWh Gas verkauft. Nachhaltigkeit ist ein integraler Bestandteil der OMV Unternehmensstrategie. Die OMV unterstützt den Übergang zu einer CO2-ärmeren Wirtschaft und hat messbare Ziele für die Reduzierung der CO2-Intensität und die Einführung neuer Energie- und petrochemischer Lösungen festgelegt.
Rückfragen zu AustroCel:
Kommunikation: Ingrid Einspieler, Tel.: +43 6245 890 201, E-Mail: ingrid.einspieler@austrocel.com